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Umnutzung ehem. Justizvollzugsanstalt, Erfurt


Andreasstraße


Geschichtsträchtiges Baudenkmal
Historie und Denkmalschutz

Das Verkaufsobjekt wurde 1874‐79 als Gerichtsgefängnis direkt hinter dem neu erbauten Gericht durch die Erfurter Justizverwaltung errichtet.
Zu seiner Erbauungszeit galt es als größter Gerichts‐ und Gefängnisneubau im Thüringer Raum und wird heute in Fachkreisen als bedeutendster Musterbau dieser Art in Thüringen bezeichnet.
Es wurde als dreigeschossiges Backsteingebäude im Stil des Historismus mit T‐förmigem Grundriss erbaut. Zahlreiche neoromanische Schmuckelemente wie z.B. Karofries und Vierpassmaßwerk zieren die Fassade und unterstreichen die Besonderheit des Gebäudes.
Während der Nutzung als Haftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit wurden in den 1980er Jahren zwei größere Anbauten hinzugefügt.
Im Rahmen eines Besuches in Thüringen wurde das Gebäude von Papst Benedikt XVI. sowie Bischof Dr. Joachim Wanke am 23. September 2011 symbolisch gesegnet.

Nutzungskonzept


Das Gebäudeensemble des Verkaufsobjektes, Andreasstraße 37a‐d,
ist durch drei verschiedene Teilobjekte bzw. Nutzungen geprägt.


Teilobjekt 1 – Büro
In den bestehenden Gebäudeteilen entlang der Andreasstraße sind auf drei Geschossen und einer Fläche von ca. 3.840 qm BGF Büromieteinheiten verschiedener Größe mit moderner Ausstattung in einem historischen Ambiente entstanden.
Der Mix zwischen Geschichte und Moderne, alt und neu schafft einzigartige Raumerlebnisse von hoher Qualität.
Alle Büroebenen werden über zwei Aufzüge barrierefrei erschlossen. Eine hochwertiges, modernes Beleuchtungskonzept und KAT 7 Datenverkabelung bieten den Mietern attraktive Arbeitsbedingungen.

Die ebenerdigen Stellplätze auf dem Grundstück sind in großzügiger Anzahl vorhanden und stellen im Altstadtbereich ein Alleinstellungsmerkmal dar. Für die Mieter, ihre Kunden und ihre Beschäftigten sowie für externe Stellplatzmieter ein unschätzbarer Vorteil.

Teilobjekt 2 – Verwaltung
Im ehem. Kommandantenhaus ‐ einem freistehenden zweigeschossigen Klinkergebäude an der nördlichen Spitze der Liegenschaft ‐ sind auf ca. 616 qm BGF
moderne Flächen für den Freistaat Thüringen entstanden. Eine polizeiliche Beratungsstelle mit ergänzenden Diensträumen sowie Konferenz‐ und Ausstellungsflächen wurden hier etabliert.

Teilobjekt 3 ‐ Gedenkort mit Bildungsstätte

Auf einer Fläche von ca. 2.809 qm BGF erstreckt sich diese vom Freistaat Thüringen genutzte Einrichtung in einem großen Teil der Immobilie.

Neben musealen und authentischen Räumlichkeiten wurden in diesem Teilobjekt Flächen für Dauerausstellungen, Seminare sowie Büro‐ und Verwaltung
geschaffen. Medien‐ und Archivräume, ein gelungenes Garderobenkonzept sowie Sanitär‐ und sonstige Nebenfunktionen vervollständigen das Raumprogramm.

Ein in moderner, attraktiver Architektursprache gestalteter, kubischer Neubau im südwestlichen Innenhof dieser Einrichtung mit bedruckter und teilweise
verspiegelter Glasfassade nimmt einen Veranstaltungs- und Konferenzraum auf.
Die Einrichtung ist vom Bürobereich konsequent getrennt und wird separat erschlossen. Der Hauptzugang zum Gedenkort mit Bildungsstätte erfolgt über einen neu gestalteten Vorplatz aus Richtung Domplatz.


Revolutionäre Ansichten am Domplatz
Areal Andreasstraße 37:
Vom Gefängnis zum multifunktionalen Gebäude mit Büroeinheiten und Gedenkstätte

Die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße erinnert an Unterdrückung und Widerstand in Thüringen 1949-1989. Zu DDR-Zeiten betrieb hier die Stasi eine Untersuchungshaftanstalt. Die „Andreasstraße“ steht aber nicht nur für die Repression des SED-Regimes, sondern auch für den Triumph der Freiheit:
Unterdrückung und Befreiung – diese beiden Themen spiegeln sich auch in der Architektur: einerseits der trutzige Gefängnisbau und die authentisch erhaltenen Haftzellen – andererseits die neuen Durchbrüche in der alten Klinkersteinmauer und der attraktive kubusförmige Anbau mit seiner verspiegelten Glasfassade, auf der Szenen der Friedlichen Revolution im Stil einer Graphic Novel zu sehen sind. Der Ort ist eine Einladung an alle, sich mit der jüngeren deutschen Geschichte näher auseinander zu setzen.